Pläne zeichnen & berechnen
Andreas Achleitner
Der erste Schritt um eine Segmentvase zu produzieren ist eine Zeichnung und die Ermittlung aller notwendigen Maße. Diese kann man dann bequem von der Fertigungszeichnung ablesen.
Zu Beginn legt man die Form der Vase fest. Hierzu zeichnet man auf einem Zeichenbrett die Rohform auf einer Seite vor. In weiterer Folge markiert man dann die Mitte der Vase mit einem senkrechten Riss. Somit haben wir bereits die Form und Proportion der Vase festgelegt. Durch den Mittelriss haben wir schon einige wichtige Maße erhalten, und zwar den Radius.
Als nächstes legt man die Wandstärke fest die die Vase am Ende haben soll. Parallel zur Form der Vase zeichnet man eine weitere Linie mit dem Abstand der Wandstärke entlang der Form an. Im nächsten Schritt erden dann die Ringdicken festgelegt. Das heißt man hat hier viele Möglichkeiten sich auszutoben. Durch verschiedene Ringdicken und den späteren Einsatz von verschiedenfarbigen Hölzern und Furnieren sind der Gestaltungsmöglichkeit der Vase kaum Grenzen gesetzt.
Hat man sich auf eine Ringdicke festgelegt, beispielsweise auf 2cm, unterteilt man die Vase und zeichnet alle 2cm einen Querstrich. Im nächsten Schritt zeichnet man einen Rahmen über die jeweiligen Ringstärken wo im Außenbereich die Wandung verläuft. Links und rechts der Wandung muss genügend Material hinzugegeben werden, da man ja den Ring noch runddrechseln muss. Somit ist für die Berechnung der einzelnen Segmentteile und Ringe bereits einmal alles gemacht.
Für die Berechnung der Segmentlänge messen wir uns nun anhand des Planes den äußeren Radius des Segmentringes aus. Also den Radius mit der Materialzugabe. Diesen Wert multiplizieren wir dann mal 2 um den Durchmesser des Ringes zu erhalten. Dieser Durchmesser wird dann mit Pi multipliziert und wir erhalten die Kreislänge oder auch Umfang genannt. Nun ist der Punkt gekommen um zu entscheiden wie viele Segmentteile wir im Ring haben möchten. Wenn wir den Ring mit 12 Teilen machen möchten, dann müssen wir die Kreislänge/Umfang durch diese 12 Teile dividieren um die Segmentlänge des einzelnen Stücks zu erhalten.
Zur Ermittlung der Segmentbreite misst man mit einem Lineal den „Kasten“ der über den Ring gezeichnet wurde ab. Somit haben wir dieses Maß ermittelt. Die Segmentdicke haben wir ja bereits zu Beginn durch die Unterteilung festgelegt.
Fehlt nur noch der Anschnittsgrad auf den Segmenten. Dieser Anschnittsgrad richtet sich nach der Anzahl der Segmentteile die im Ring sind und wird folgendermaßen berechnet. 360° des Kreises wird durch die Segmentanzahl dividiert. Dieser Wert wird nocheinmal halbiert, da ein Segment ja links und rechts angeschnitten wird. Wenn also die 360° die ein Kreis hat durch 12 Teile dividiert wird hat man das Ergebnis von 30°. Diese 30° werden nocheinmal halbiert. Es werden dann 15° links und rechts auf den Segmentteil angeschnitten um einen Segmentring zu erhalten.