Lünette selber bauen
Andreas Achleitner
Längere und größere Vasen tendieren entlang der Drehachse immer etwas abzusacken, sprich sie werden kopflastig. Das hat den Nachteil das man das gute Stück nicht mehr exakt rund drehen kann. Mit einer Lünette lässt sich dieses Problem beheben. Sie hält durch ihre Rollen das Drechselobjekt schön in der Waage.
Wie groß soll sie sein? Das ist die Frage die man sich am Anfang von so einem Projekt stellt. Ich würde empfehlen, die Lünette so groß zu machen wie den größtmöglichen Durchmesser der auf der Drechselbank gedreht werden kann. In meinem Fall hat die Lünette einen Außendurchmesser von 50cm, also habe ich die beiden Multiplexplatten auf dieses Maß gesägt.
Als erstes habe ich die Multiplexplatten an der Kreissäge 50x50cm zugeschnitten. Durch das ermalige Zuschneiden habe ich an allen 4 Seiten einen rechten Winkel und konnte daher einen alten ungebrauchten Segmentring an einer Seite problemlos an den rechtwinkeligen Kanten ausrichten. In diesem Fall hatte ich etwas Glück, dass ich so einen Ring auf Lager hatte. Ansonsten wäre es auch kein Problem gewesen einen zu fertigen. Wie das geht habe ich bereits einmal in einem Blogbeitrag ausführlich beschrieben.
Im nächsten Schritt habe ich dann nach dem Ausrichten des Rings an der Platte den Umriss des Segmentrings auf die beiden Multiplexplatten gezeichnet und mit der Stichsäge die Außen- und Innenform grob zugeschnitten. Anschließend habe ich die Multiplexplatten und den Segmentring verschraubt. Die Positionen der Schrauben können frei gewählt werden. Es muss nur sichergestellt werden, dass die beiden Platten und der Ring in der Mitte fest miteinander verschraubt sind. Danach habe ich die verschraubte Rohform an der stationären Oberfräse mit einem Bündigfräser gefräst, sodass alle 3 Teile (2x Multiplex, 1 Ring) den gleichen Umriss hatten.
Danach habe ich die Schrauben wieder entfernt und den Segmentring diagonal in 4 Teile auseinander geschnitten. In diese 4 Schnitte kommen dann später Holzleisten auf der dann die Gummiräder montiert werden. Ich empfehle euch allerdings Inline Skate Räder zu verwenden. Diese eignen sich besser als die von mir verwendeten Gummiräder! Anschließend habe ich den Segmentring mit den Multiplexplatten passgenau verleimt.
In weiterer Folge habe ich mir die Mitte der Lünette markiert und ein Querholz zurechtgesägt. Dieses Querholz dient zur Befestigigung an der Drechselbank mittels Bolzen und hält dann somit die Positionen der Lünette. Für die Bohrungen ist es am einfachsten, wenn du das Querholz mittig zur Lünette ausrichtest und mit der Zuhilfenahme einer Zwinge die Position fixierst.
Da jede Drechselbank ein unterschiedliches Bankbett und unterschiedliche Maße hat, ist es am Einfachsten, wenn du dir die innere Breite es Bankbetts abmisst und diese Breite mittig am Querholz anzeichnest. Danach misst du am Besten 2cm von der eben gesetzten Markierung rein und markierst dir die Stelle der Bolzen. Anschließend kannst du dann die Position der Bolzen ausbohren.
Anschließend habe ich dann Holzleisten an denen die Laufräder montiert werden zurecht gesägt und zusammengeleimt. Die Mitte habe ich frei gelassen, damit der Befestigungsbolzen am Lünettenrahmen hin und her bewegt werden kann. Dies ist wichtig um später die Laufräder beliebig in Position bringen zu können.
Abschließend habe ich dann die Laufräder mittels Schrauben mittig an einem Ende der Radführungsleisten montiert und diese danach mit einem Bolzen und einer Flügelmutter am Lünettenrahmen fixiert.