Das Bemalen von Holz
Andreas Achleitner
Manchmal möchte man beim Segmentdrechseln der Form noch eine zusätzliche Kontur geben. Das Bemalen von Holz bietet sich hier an. Doch einige Sachen müssen dabei beachtet werden.
Wer schon einmal mit einem Lackstift oder anderen Acrylstiften auf rohes Holz gezeichnet oder geschrieben hat, hat festgestellt, dass die Farbe ziemlich rasch ins Holz eindringt und die Kontur nicht genau ist weil sich die Farbe des Lackstiftes ausdehnt. Doch warum ist das so? Nun, dem Holz wurde bei der Trocknung die Feuchtigkeit entzogen um damit arbeiten zu können. Ein Lackstift hat daher auch eine gewisse Feuchtigkeit. Und genau diese Feuchtigkeit zieht das Holz an und dringt in das Werkstück ein.
Doch was kann man da machen? Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. Bevor man Konturen mit einem Lackstift auf das gedrechselte Objekt aufträgt sollte die Oberfläche lackiert sein, oder zumindest mit einem Sanding Sealer, also einem Schleifgrund behandelt worden sein. Wichtig ist, dass durch den Lack oder dem Schleifgrund die Holzporen geschlossen sind. Dies ist besonders bei grobporigen Hölzern wie einer Esche oder Eiche unerlässlich um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Wenn die Poren nicht geschlossen sind, kann beim Bemalen des Holzes die Farbe des Acrylstifts eben in diese Poren eindringen.
Am Einfachsten ist es, wenn man Tiere, Symbole oder andere kreative Ergüsse nach dem Schliff auf das Holz mit Bleistift vorzeichnet. Dies hat den Vorteil, dass man bereits im Vorfeld sehen kann ob das gewünschte Motiv gut zur Form der Schale, Schüssel oder Vase passt und man kann im schlimmsten Fall den Bleistiftstrich herunter schleifen.
Wenn die Vase bereits lackiert ist, dann hält der Bleistiftstrich, den man zum Vorzeichnen verwendet nicht gut auf dem Lack. Andererseits lässt sich eine Fehlzeichnung mit dem Bleistift oder mit einem Acrylstift kaum mehr korrigieren. Also ist es am Vernünftigsten die Objekte und geplanten Symbole im Vorfeld auf das Holz anzuzeichnen. Denn nach dem Lackieren werden die Striche sowieso mit den Acrylfarben der Stifte verdeckt.
Wenn man allerdings rund um das gedrechselte Objekt nur einen Strich machen möchte, also eine sogenannte Kontur der Segmentringe, dann muss die Drehzahl der Drechselbank so gering wie möglich gewählt werden. Durch das Auftragen des Striches drückt man den Acrylstift an das Drechselobjekt. Durch diesen Kontakt mit dem gedrehten Objekt entsteht Reibung und dadurch Hitze. Zwar nicht viel, aber doch. Dies kann dazu führen, dass durch die Wärme die Acrylfarbe im Stift rasch zu trocknen beginnt. Bei einem Strich mag das vielleicht nicht eintreten, aber wenn man mit einem Acrylstift länger am Holz arbeitet, kann dies eintreten.
Es lassen sich aber nicht nur Konturen am Holz zeichnen. Besonders interessant sind Holzmuster wie beispielsweise ein Katzengesicht das aus Holz gefertigt wird. Das Augenlid und die Pupille sind Stellen die den Betrachter fesseln und in ihren Bann ziehen sollen. Man kann im Vorfeld durch die richtige Holzauswahl bereits gute Vorarbeit leisten.
Durch das Nachbearbeiten mit Acrylstiften, kann man die Optik noch etwas steigern. Beispielsweise wenn man das Augenlid nachzieht, die Pupille einzeichnet und mit einem weißen Stift dann noch einen Akzent setzt. Letzteres sollte in meinem Projekt das Licht spiegeln wie es bei einer Katze ist, die man von der Seite betrachtet.
Doch am Ende drängt sich noch die Frage auf ob Acrylstifte am Holz wasser- und abriebfest sind. Man reinigt ja auch einmal die gedrechselten Vasen, Teller oder Schüsseln vor Staub und Schmutz. Ich kann die Acrylstifte von Molotow empfehlen, denn die lassen sich nachdem sie einen Tag getrocknet sind nicht mehr mit Wasser herunter wischen.