Das Beizen von Holz
Andreas Achleitner
Um eine Farbveränderung des Holzes zu erzielen gibt es neben dem Räuchern und dem Bleichen auch noch eine dritte Möglichkeit. Durch moderne Pigmentbeizen kann die Holzfarbe in fast jeder beliebigen Farbe gebeizt werden.
Beizen sind in der Regel synthetische Farbstoffe die UV Beständig sind. Man kennt sie als Beizpulver das mit Wasser vermengt wird und dann zu einer Beizmischung angerührt wird oder auch als fertiggemischte Beizen wie man sie handelsüblich in Flaschen kaufen kann.
Es gibt aber auch Beizen die auf natürliche Weise angesetzt werden können. Diese funktioniert in dem Farbstoffe aus Naturmaterialen wie Blätter oder Nussschalen mit Salmiakgeist angesetzt werden. Nach einiger Zeit lösen sich die Farbstoffe heraus und es entsteht ein natürlicher Beizton. Besonders in alten Fachbüchern der Tischlerei findet man unzählige Rezepte zur Herstellung von Naturbeizen.
Pigmentbeizen sind wie der Name schon sagt, Beizen die mit Pigmentfarben angesetzt wurden. Diese müssen immer vor Gebrauch gut durchgerührt werden, weil sich Pigmente im Laufe der Zeit am Boden absetzen können. Die Mengenverhältnisse bei Pigment- und Pulverbeizen findest du meist immer auf der gekauften Packung oder du kannst beim Hersteller die Mengenverhältnisse nachfragen.
Bevor man allerdings mit dem Beizen eines Projektes beginnt sollte man ein Beizbild anlegen. Es ist ein Brett auf dem die gewünschte Beize aufgetragen wird. Man kann mit einem Beizbild feststellen ob man mit dem gewünschten Beizton zufrieden ist, oder ob man die Beizmischung noch abändern möchte. Ist das Beizbild zu dunkel, kann man bei wasserbasierenden Beizen noch Wasser hinzugeben um die Mischung heller zu machen.
Doch was ist, wenn die Beize bereits auf dem fertigen Produkt ist? Wenn man eine Wasserbeize verwendet hat ist es nicht so ein Problem. Mit einem nassen Schwamm, kann man den dunklen Beizton wieder herunter wischen bis man zu dem Helligkeitsgrad kommt der einen gefällt.
Der erste Schritt beim Beizen nachdem die Beizmischung abgemischt ist, das zu beizende Holz mit Wasser etwas anzufeuchten. Auf der einen Seite kann die Beize besser ins Holz eindringen, da sich die Poren öffnen. Andererseits stellen sich die Holzfasern auf.
Nachdem das Holzteil dann etwas angetrocknet ist, schleifst du a besten mit K220 Schleifpapier das Holzstück nocheinmal ab. Durch das Wasser haben sich ja die letzten Holzfasern aufgestellt, durch den Schliff, schleifst du diese nun weg und du hast eine glatte Oberfläche. Wenn du nun mit der Beize auf das Holz gehst, stellen sich kaum mehr Holzfasern auf. Holzfasern erst nach der Beize wegzuschleifen bedeutet nur mehr Arbeit und möglicherweise einen weiteren Beizvorgang.
Ich empfehle beim Beizen den Schwamm. Im Vergleich zum Pinsel ist er günstiger und man kann durch das Drücken des Schwammes die Beizaufnahme und Beizabgabe auf das Holz beeinflussen. Im Gegensatz zum Pinsel hast du auch keine feinen Haare am Holz. Wenn du allerdings einen Pinsel verwenden möchtest ist das auch okay. Lege aber auf die Qualität des Pinsels großen Wert. Er sollte keinen Eisenbügel haben, denn da kann es zu Verfärbungen in der Beize und des gewünschten Beiztons bekommen.
Du nimmst also Schwamm oder Pinsel und bestreichst das Holzstück in erster Linie in der Längsrichtung. Im zweiten Schritt streichst du dann quer zur Maserung und zu guter Letzt streichst du noch einmal in langen Zügen der Länge nach die Beize aufs Holz. Wichtig ist, dass die überschüssige Beize vom Holz abgenommen wird. Hierfür eignet sich ein Baumwolltuch. Mit dem Tuch kannst du dann die überschüssige Beize in einem langen Zug in Richtung der Holzmaserung abnehmen.
Nachdem die gebeizten Holzteile dann getrocknet sind, bürstest du mit einem feinen Pinsel über die gebeizten Teile und entstaubst sie. Im Anschluss kannst du dann das Holz lackieren.