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Fräsvorrichtung für perfekte Saftrillen selber bauen

Andreas Achleitner

Um perfekte Saftrillen an Schneidebrettern zu fräsen gibt es einige Möglichkeiten. Durch den Bau eines fixen Anschlags für die Tischfräse geht das Fräsen von Saftrillen einfach und schnell von der Hand.

Da ich in den letzten Jahren weniger Schneidbretter mit Saftrillen gemacht habe, habe ich die Saftrillen immer mit der Oberfräse gefräst. Das Problem dabei war immer, dass ich manchmal trotz einer Führungsleiste mit der Fräse abgerutscht bin. Einige Schneidebretter wurden dadurch unbrauchbar.

Da ich mir vor kurzem die Scheppach HF60 Tischfräse gekauft habe dachte ich mir, nun ist es an der Zeit einen Fräsanschlag zu bauen der fix auf der Maschine montiert werden kann. Ein weiteres Kriterium beim Bau war, dass die Stoppanschläge verstellbar sein müssen um Werkstücke mit verschiedenen Dimensionen fräsen zu können. Weiter war es mir wichtig nicht bei jedem Schneidebrett den Abstand der Saftrille ausmessen zu müssen. Was nach einer eierlegenden Wollmilchsau klingt, ist aber in der Wirklichkeit gar nicht so schwer.

Mein Fräsanschlag für perfekte Saftrillen ist also auf meine Tischfräse, die Scheppach HF60 abgestimmt. Wenn deine Tischfräse von anderen Herstellern stammt, dann kannst du meinen Anschlag ohne weiteres auf dein Modell übertragen. Als Ausgangsmaterial für meinen Fräsanschlag verwendete ich eine Siebdruckplatte. Diese Siebdruckplatte ist einseitig schön glatt. Daher gleitet das Holz schön über den Frästisch. An der Unterseite hat die Platte eine Struktur welche das Verrutschen der Platte unterbindet.

Zu Beginn habe ich eine 20 Millimeter starke Siebdruckplatte für meinen Fräsanschlag an der Tischkreissäge in der Dimension 1000x75x20 Millimeter herunter gesägt. Da ich die Stoppanschläge verstellbar machen wollte habe ich zwei Aussparrungen für die Aluminium Kanäle in die Siebdruckplatte geschlitzt und anschließen mit Epoxidharz eingeklebt. Da ich im Baumarkt keine passenden Alukanäle mit einem C-Profil gefunden habe, habe ich zwei Aluminiumkanäle welche an vier Seiten geschlossenen waren eingeklebt. Nach dem Trocknen des Epoxidharzes habe ich mittig in den eingeklebten Kanälen eine Nut mit der Tischkreissäge eingeschlitzt und abschließend mit der Feile entgratet.

Anschließend habe ich dann eine 9 Millimeter starke Siebdruckplatte für den Frästisch auf 1000x380x9 Millimeter herunter geschnitten. In meinem Fall habe ich die Größe so gewählt, dass ich Saftrillen für Schneidebretter bis 500 Millimeter fräsen kann. Da ich in meinem Fall Reststücke verarbeitet habe, empfehle ich euch den Fräsanschlag und die Frästischplatte um 100 Millimeter länger zu machen, wenn ihr ebenfalls Saftrillen in dieser Schneidbrettdimension fräsen möchtet.

Um die Frästischplatte bei der künftigen Montage nicht immer an der Mitte der Frässpindel ausrichten zu müssen, habe ich an zwei Seiten der Maschine Holzleisten montiert. Dazu habe ich die vorhandenen Gewindebohrungen am Originalfrästisch verwendet. Danach habe ich die Frästischplatte mittig ausgerichtet und von oben mit Schrauben an den Holzleistenbefestigt. Damit kann man die Frästischplatte immer an derselben Position auf der Tischfräse montieren.

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Ausgehend von der Dimension eures Hohlkehlenfräsers, meiner hat einen Durchmesser von 12 Millimeter, benötigt man eine Bohrung um den Fräser mit dem Oberfräsenlift nach oben und Unten bewegen zu können. Damit die Bohrung exakt ausgerichtet ist, habe im Vorfeld bereits einen 19 Millimeter Falzkopffräser in die Spindel eingespannt. Da die Frästischplatte bereits an ihrer fixen Position auf der Scheppach HF60 montiert war, habe ich die Fräse eingeschaltet und den Falzkopffräser ganz langsam in die Siebdruckplatte einfräsen lassen. Dies habe ich in ganz langsamen Schritten gemacht um eine saubere Fräsung zu gewährleisten.

Im nächsten Schritt habe ich dann festgelegt welchen Abstand die Saftrille von der Außenkante des Schneidebretts haben soll. In meinem Fall habe ich mich auf 15 Millimeter festgelegt. Das ist ein gutes Maß, denn an den Kanten kann man dann später noch zur optischen Aufwertung eine Fase oder Rundung fräsen.

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Ich habe mir also in erster Line die Spindelmitte des Frästisches ausgemessen. Bei der Scheppach HF60 waren das 135 Millimeter von der Hinterkante des originalen Frästisches. Da mein neuer Frästisch an der Hinterseite bündig anliegt, konnte ich problemlos von diesem Maß ausgehen. Da mein Hohlkehlenfräser 12 Millimeter im Durchmesser hat, habe ich dann den Radius des Hohlkehlenfräsers, also 6 Millimeter von der Spindelmitte nach hinten gemessen. In weiterer Folge habe ich dann das Maß des geplanten Abstands der Saftrille von der Außenkante des Schneidebretts, also weitere 15 Millimeter hinzugezählt. Den Fräsanschlag habe ich daher um 21 Millimeter hinter der Spindelmitte platziert.

Da ich beim Befestigen des Fräsanschlages sehr präzise vorgehen wollte, habe ich in die Frästischplatte an der Tischkreissäge eine Nut eingeschnitten, damit der Anschlag exakt parallel zur Spindelmitte montiert werden kann. Den Anschlag habe ich dann abschließend mit Leim und Schrauben in dieser Nut befestigt. Vor der neuerlichen Montage der nunmehr kompletten Fräsvorrichtung, habe ich den Falzkopffräser durch meinen Hohlkehlenfräser in der Frässpindel ersetzt.

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Als Anschlagsbegrenzer habe ich zwei 20 Millimeter starke Siebdruckplatten zurechtgeschnitten. Diese habe ich dann mit Bohrungen versehen. Dadurch kann ich nun mit Hilfe eines Maschinenschraubens der in meinem Aluminium C-Profil läuft und eines Sterngriffes den Begrenzungsanschlag an jeder beliebigen Position befestigen.

Grundsätzlich wäre der Fräsanschlag für die Saftrille fertig. Man müsste sich aber nun immer noch die Länge der Fräsung von der Spindelmitte her ausrechnen. Wenn man verschiedene Dimensionen von Schneidebretter macht, kostet das sehr viel Zeit und Rechenschritte. Da ich das nicht jedes Mal machen wollte habe ich mir hierfür eine einfache Lösung überlegt.

Ich habe mir also noch zwei Stücke von Siebruckplatte mit 27 Millimeter in der Breite herunter geschnitten. Die Breite von 27 Millimeter der Zwischenstücke setzen sich aus dem Abstand der Saftrille von der Kante sowie dem Durchmesser des Hohlkehlenfräsers zusammen. In diese beiden Stücke sowie in die Begrenzungsanschläge habe ich anschließend seitlich Magente eingeklebt. Durch diese beiden Zwischenstücke muss ich nun nichts mehr messen und man kann zügig Saftrillen fräsen.

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Doch wie funktioniert die Fräsvorrichtung auf der Scheppach HF60 nun genau? Im ersten Schritt dreht man die Schneiden des Hohlkehlenfräsers parallel zum hinteren Anschlag, sodass die Schneiden links und rechts gleich ausgerichtet sind. Zweitens legt man dann das Schneidebrett mit einer Kante an die Schneide des Fräsers und fixiert den Begrenzungsanschlag, sodass das Schneidebrett nun zwischen dem Begrenzungsanschlag und dem Fräser liegt. Denselben Vorgang führt man nun auch an der gegenüberliegenden Seite durch. Drittens und zu guter Letzt, gibt man die mit Magneten versehenen Zwischenschläge zu den Begrenzungsanschlägen dazu. Diese dienen also als Abstandshalter für die Saftrille.

Nun steht dem Fräsen der Saftrille am Schneidebrett nichts mehr im Wege - Einfach und unkompliziert ohne Messen!

Weiterführende Informationen 

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Ein Video zum Thema

Zu diesem Thema habe ich zusätzlich noch ein Video auf meinem YouTube-Kanal hochgeladen.

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