Wie reinige und pflege ich eine Drechselbank?
Andreas Achleitner
Nachdem an deiner Drechselbank ein Werkstück entstanden ist, muss sie natürlich auch gesäubert werden. Eine gute und richtige Pflege von Drechselmaschinen verlängert natürlich ihre Lebensdauer. Hier gilt der Spruch „Nach dem Drechseln ist vor dem Drechseln!“
Das Werkstück ist nun fertig gedrechselt. Auf der Drechselbank, dem Bankbett sowie rundherum liegen Holzspäne. Einige Reste vom Oberflächenfinish haben sich eventuell auf dem Bankbett angelegt. Den ersten Schritt bei der Reinigung einer Drechselbank ist das Entfernen der Holzspäne. Entweder man saugt diese mit einem Staubsauger ab oder man bläst die Späne mit der Druckluftpistole ab. Bei Verwendung von Druckluft muss man allerdings bedenken, dass je trockener das Holz war, desto mehr Feinstaub aufgewirbelt wird, welcher dann eingeatmet wird. In diesem Fall empfiehlt sich eine Atemschutzmaske. Eine Atemschutzmaske ist nebenbei auch beim Drechseln oder Schleifen empfehlenswert!
Mit einer Nylonbürste wird das Gewinde der Spindel sowie die Riemenscheiben gesäubert.
Zur Innenreinigung der Spindel kann ein Konuswischer oder eine Flaschenbürste verwendet werden.
Hohlstellen sowie andere Schadstellen am Handauflagenoberteil werden ausgefeilt.
Das Bankbett sowie andere Maschinenteile werden gegen Korrosion mit einem Pflegemittel geschützt.
Nachdem die Holzspäne von der Drechselbank sowie vom Arbeitsplatz entfernt sind, sollte für die weiteren Reinigungsarbeiten die Drechselmaschine von der Stromversorgung genommen werden um ein unabsichtliches Einschalten zu vermeiden. Das Anschlussgewinde der Drechselbankspindel kann man danach mit einer Nylonbürste reinigen. Alternativ kann auch eine alte Zahnbürste verwendet werden. Für den inneren Konus der Drehbankspindel gibt es spezielle Konuswischer im Handel zu kaufen. Ich persönlich verwende allerdings eine einfache Flaschenbürste, mit der ich in regelmäßigen Abständen den Konus der Spindel reinige.
Anschließend sollte man den Spindelkasten öffnen und einen Blick auf die Riemenscheiben werfen. Ich persönlich blase mit der Druckluftpistole das Riemengehäuse komplett aus und überprüfe danach ob in den Rillen der Riemenscheiben sowie an der mit dem Motor verbunden Antriebsscheibe Verschmutzungen sichtbar sind. Sind Verunreinigungen zu sehen, verwende ich wie bei der Drechselbankspindel eine Nylonbürste um die Verschmutzungen zu entfernen. Dieselbe Vorgehensweise sollte man auch an der Unterseite des Riemens durchführen denn saubere Riemenscheiben ermöglichen ein vibrationsfreies Drechseln.
Korrosionsschutz
Nach dem Drechseln von Nassholz sollte ein Korrosionsschutz auf die Drechselbank aufgetragen werden.
Im nächsten Schritt montiere ich die Abdeckung des Motors ab und blase ebenfalls mit Druckluft den Staub vom Motor und den Lüftungsschlitzen. Auch der Reitstock sollte von Zeit zu Zeit überprüft werden. Nachdem das Handrad abmontiert ist kann man im Normalfall die Pinolenführung herausnehmen um die seitliche Nut, also da wo die Klemmung erfolgt auf Schäden überprüfen und eventuelle Verunreinigungen entfernen.
Das Pinolengehäuse blase ich vor dem Zusammenbau ebenfalls mit Druckluft aus und spritze etwas WD-40 hinein. Man kann auch Ballistol-Öl oder ein anderes Pflegeöl verwenden. Das Pinolengewinde sollte ebenfalls einen leichten Fettfilm haben. Ist dieser nicht mehr vorhanden kann das Gewinde mit Staufferfett oder mit einem Sprühfett leicht gefettet werden um die Reibung zu verringern. Ist der Reitstock wieder zusammengebaut, justiere ich noch die Skala der Pinole nach.
Auch die Handauflage bedarf von Zeit zu Zeit einer Überarbeitung. Sind an der Handauflage Vertiefungen oder Schlagstellen vorhanden, gleitet das Drechseleisen nicht gut und die Schnittgüte leidet darunter. Um wieder eine saubere Auflage für die Drechselwerkzeuge zu bekommen feile ich die Handauflage nach bis sie wieder plan und gerade ist. Die Öffnung des Handauflagenunterteils blase ich ebenfalls mit Druckluft aus und sprühe ebenfalls etwas WD-40 hinein.
Abschließend sprühe ich auch das Bankbett mit WD-40 ein, reibe mit einem Schleifvlies darüber und wische es trocken.
Für diesen Beitrag wurde ich inhaltlich von Herrn Mario Nagel von "Marei Hoiz" unterstützt wofür ich mich hiermit herzlich bedanken möchte.