Drechseln mit dem Einsatzschrauben und der Planscheibe
Andreas Achleitner
Ein Werkstück kann auf verschiedenste Weisen auf die Drechselbank gespannt werden. Doch eines gleich vorweg. Die Planscheibe oder die Einsatzschraube ist ausschließlich für die Bearbeitung von Querholz vorgesehen.
In vielen Drechselfutter-Sets findet man einiges an Drechselzubehör. So auch die Einsatzschraube. Diese wird beim Drechseln im Querholz, also für Schalen oder Teller, im Drechselfutter befestigt. Die Spannbacken müssen die Einsatzschraube vollständig umfassen. Danach wird der Drechselrohling auf die Einsatzschraube aufgedreht bis der Rohling vollständig an den Spannbacken aufliegt. In den meisten Drechselfutter-Sets sind die Einsatzschrauben eher klein gehalten. Es gibt auch alternativ längere Einsatzschrauben welche bei größeren Drechselrohlingen zu empfehlen sind.
Das Werkstück muss allerdings im Vorfeld vorgebohrt werden, damit die Einsatzschraube eingedreht werden kann. Man muss dabei Acht geben, dass der richtige Bohrer beim Vorbohren verwendet wird. Ist das gebohrte Loch zu schmal wird das Einschrauben zur Qual! Ist das Loch zu groß, fällt dir der Rohling in den Schoß! Oh, was für ein literarischer Geistesblitz!?!
Der innere Schaftdurchmesser der Einsatzschraube muss bestimmt werden.
Für eine gerade Bohrung kann ein kleines vorgebohrtes Holzpackerl zu Hilfe genommen werden.
Nachdem dem Aufspannen des Schraubens müssen die Spanbacken eng am Holz anliegen.
Alternativ kann man Holz auch mit einem kompletten Schraubenfutter aufspannen.
Die Auswahl des Bohrers sollte so gewählt werden, dass dieser die Größe des inneren Schaftdurchmessers der Einsatzschraube hat. Gerades Bohren kann besonders für Anfänger eine Herausforderung sein. Mit einer Tischbohrmaschine kann man sich im Vorfeld ein Loch mit dem passendem Holzbohrer in ein kleines dickeres Holzstück bohren. Dieses kleine Hilfsmittel kann man dann immer wieder verwenden um ein gerades Loch für die Einsatzschraube in den Drechselrohling zu bohren. Bevor man danach den Drechselrohling auf die Einsatzschraube dreht sollte die Rinde in den Bereichen entfernt werden wo der Rohling an den Spannbacken aufliegt. Diese Fläche sollte idealerweise ziemlich gerade sein.
Da es im Gegensatz zu früher heutzutage viele Zubehörteile für das Drechseln vorhanden sind und es stetig Weiterentwicklungen und Produktinnovationen gibt, ist auch für das Drechseln mit dem Einsatzschrauben eine Alternative auf dem Markt. Ich persönlich habe ein fixes Schraubenfutter mit einem Einsatzschrauben. Der Einsatzschrauben wird von hinten in das Futter gesteckt und seitlich mit zwei Madenschrauben gesichert. Wenn ich also mit einer Einsatzschraube drechsle, dann verwende ich dieses Futter. Vorteilhaft ist auch, wenn der Einsatzschrauben entfernt ist, kann das Futter auch als kleine Planscheibe verwendet werden, da sich Bohrungen für Schrauben auf dem Drechselfutter befinden.
Planscheiben sind Metallscheiben mit einem Anschlussgewinde für die Spindel und haben vorgebohrte Löcher für Schrauben. Die Planscheibe wird am Drechselrohling zentriert und danach am Holz aufgeschraubt. Die Auswahl der Schrauben ist dabei ebenfalls wichtig. Sie sollten auf jedenfalls dick genug sein, dünne Holzschrauben können leicht brechen und man hat dann viel Arbeit mit dem Herausarbeiten der Schraubenreste.
Während man für Planscheiben mit Gewinde keine anderen Zubehörteile benötigt, ist für Planscheibenringe ein Spannfutter mit Spannbacken erforderlich. Da Planscheibenringe ebenfalls in der Größe variieren können muss zu ihrer Verwendung auch ein passendes Futter mit Spannbacken vorhanden sein. Planscheibenringe haben entlang ihres Durchmessers Löcher für Schrauben. Der Ring wird in der Mitte des Drechselrohlings zentriert und danach mit Schrauben am Werkstück befestigt. Der Planscheibenring hat an der Spindelseite einen Schwalbenschwanz angebracht. Um den Rohling dann auf die Drechselbank spannen zu können, benötigt man wie bereits erwähnt ein Spannfutter mit passenden Spannbacken.
Planscheiben und Planscheibenringe benötigen für ihre Verwendung im Vorfeld eine möglichst gerade Fläche auf der sie am Holz befestigt werden. Diese Bereiche sollten Vorbearbeitet werden. Mit einem Stemmeisen kann man höhere Stellen etwas einebnen. Weist die Oberfläche eine zu starke unterschiedliche Fläche auf, dann kann man die Fläche mit der Kettensäge etwas begradigen sofern dies möglich ist. Die Rinde sollte an den Stellen wo die Planscheibe oder der Planscheibenring am Werkstück befestigt wird ebenfalls entfernt werden.
Abschließend möchte ich euch noch einmal darauf hinweisen, dass eine Einsatzschraube, eine Planscheibe oder auch ein Planscheibenring Spannmöglichkeiten für Querholz ist. Schrauben haben im Hirnholz nichts verloren!