Ein Schneidebrett mit Saftrille
Andreas Achleitner
Ein Schneidebrett mit Saftrille ist ein Klassiker welcher in keiner Küche fehlen sollte. Besonders beim Tranchieren von Geflügel oder Steaks tritt immer etwas Fleischsaft aus. Daher sind Schneidebretter eine Saftrille besonders beliebt.
Begonnen habe ich mein Projekt mit der Holzauswahl. Ich habe mich diesmal für Buchenholz entschieden, da ich noch einige wunderschön gemaserte Reststücke auf Lager hatte. Einige meiner Buchenbretter hatten kleinere Risse und Wurmlöcher. Diese habe ich im ersten Schritt mit Epoxidharz verfüllt und nach dem Trocknen das Schneidebrett mit meiner Zylinderschleifmaschine kalibriert. Abschließend habe ich dann meine Schneidebretter mit der Tischkreissäge auf Maß zugeschnitten.
Im nächsten Schritt habe ich dann meine selbstgebaute Fräsvorrichtung auf meine Scheppach HF60 Tischfräse montiert und die Saftrille mit einem 12mm Hohlkehlenfräser eingefräst. Wie du einen Fräsanschlag für Saftrillen selber bauen kannst habe ich bereits einmal in einem Blogartikel sowie in einem YouTube Video gezeigt. Folge einfach den Links im Blogartikel.
Im Anschluss habe ich dann meine Schneidebretter mit der Zylinderschleifmaschine auf die Körnung K180 hochgeschliffen und an die Kanten an der Scheppach HF60 mit einem 45 Grad Fräser eine Fase gefräst.
Da die Ecken meines Schneidebretts immer noch spitz waren, habe ich in meine Oberfräse einen 45 Grad Fräser eingespannt und eine Fase an die Ecken gefräst. Man kann allerdings auch eine Fase auf die Ecken mit der Kantenschleifmaschine anschleifen.
Dazu solltest du deinen Anschlag auf 45 Grad einstellen und in der Nut am Schleiftisch einen Stoppblock montieren. Dieser verhindert, dass du eventuell zu viel wegschleifst. Mit dem Stoppblock erhältst du dann an allen Ecken eine gleichmäßige Fase. Hilfsmittel sind da um auch verwendet zu werden. Warum sollte man sich auch die Arbeit unnötig schwer machen?
Darauffolgend habe ich dann alle Kanten mit der Kantenschleifmaschine sowie die Saftrillen ausgeschliffen. Damit ich in die Saftrillen gut ausschleifen konnte habe ich mir einen Holzdübel zu Hilfe genommen. Dadurch konnte ich mehr Druck aufbauen und die Saftrille besonders gut schleifen.
Vor dem finalen Schliff habe ich dann mit einem Schwamm meine Schneidebretter mit Wasser benetzt. Dadurch stellen sich die Holzfasern auf und ich konnte sie dann mit der Körnung K220 wegschleifen. Das Wässern ist für mich immer ein interessanter Teil der Arbeit. Durch das Wasser kann man sehen wie schön die Maserung des Holzes hervorkommt und gibt daher eine kleine Vorschau auf das Endprodukt. Andererseits wird das Schneidebrett durch das Wässern und dem Abschleifen der aufgestellten Holzfasern schön glatt. Macht man das nicht, kann es beim Kunden zuhause dazu kommen, dass sich die Holzfasern nach dem ersten Abwasch aufstellen.
Nachdem die Schneidebretter alle ausgeschliffen waren, habe ich ebenfalls mit einem Schwamm zwei Schichten Leinöl aufgetragen. Zwischen den Schichten habe ich die Saftrille noch einmal mit einem K1000 Vlies nachgeschliffen, damit sie schön glatt und sauber waren. Sollten sich nach dem ersten Ölen doch noch ein paar Fasern aufstellen, schleife ich diese auch mit dem K1000 Vlies ab bevor ich die finale Ölschicht auftrage.
Meine Schneidebretter mit Saftrille habe ich dann noch zwei Tage trocknen lassen und habe sie abschließend mit einem trockenem Tuch etwas aufpoliert.