Ein Jausenteller mit Saftrille und Stand
Andreas Achleitner
Jausenteller mit Saftrille benötigt jeder irgendwann einmal und sie eignen sich gut für dein Holz Business und sind nebenbei auch noch ein tolles Drechselprojekt.
Der Aufwand für ein Jausenteller mit Saftrille ist in der Herstellung überschaubar. Doch wenn du beginnst, dein Jausenteller-Set mit Standfuß zu standardisieren und als Kleinserie zu produzieren, erreichst du rasch höhere Stückzahlen und kannst dadurch auch deinen Kunden mehr Werkstücke mit kürzerer Arbeitszeit anbieten.
Zu Beginn solltest du dir Gedanken machen welche Gerätschaften du in der Werkstatt zur Verfügung hast. Für die Produktion meiner Jausenteller habe ich eine Kreissäge, eine Hobelmaschine, eine Bandsäge und eine Drechselbank eingesetzt.
Jausenteller sind meistens aus Buche, Ahorn, Birke oder Eiche und durch die farblichen Unterschiede der Hölzer ist jedes Stück einzigartig. Bei der Verwendung von einem Stück Holz für ein Jausenbrett aus einem Pfosten, kann es passieren, dass sich das Holz nach einiger Zeit aufdreht, also aufschüsselt. Dies ist ein normaler Vorgang im Holz, da Holz Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Bei verleimten Holzleisten hingegen arbeiten die verschiedenen verleimten Hölzer gegeneinander und das Aufschüsseln wird unterbunden.
Am Anfang habe ich meine Bretter zurecht geschnitten und dann in meiner Hobelmaschine auf eine Dicke von 20 Millimeter gehobelt. Anschließend habe ich die Mitte des Holzbretts ermittelt und den Durchmesser von 28 Zentimeter mit einem Spitzzirkel angezeichnet. Darauffolgend habe ich das Jausenteller mit der Bandsäge rund geschnitten.
Im nächsten Schritt habe ich das Jausenteller mit meinem Vakuum Drechselfutter an der Drechselbank befestigt und die Unterseite geschliffen. Nach dem Wenden des Jausentellers habe ich dann mit der Schüsselröhre die runde Form gedrechselt sowie die Saftrille eingestochen. Im Anschluss habe ich das Jausenteller geschliffen.
Um eine noch bessere Oberfläche zu erhalten, habe ich es mit einem Feuchten Tuch noch einmal abgewischt. Das Wasser am Holz führt dazu, dass sich die letzten Holzfasern aufstellen. Nachdem die Feuchtigkeit getrocknet war, habe ich mit einem feinen Schleifpapier diese Holzfasern weggeschliffen. Die Oberfläche ist somit viel feiner und schöner geworden.
Da ich meine Jausenbretter nicht in einem Zug fertig gemacht hatte und sie zwischen den Arbeitsschritten ein paar Wochen gelegen sind, hat sich eines davon leicht aufgedreht. Man könnte das Jausenbrett noch einmal hobeln oder mit einer Zylinderschleifmaschine gerade schleifen und nachbearbeiten. Allerdings bin ich der Meinung, wenn ein Holzstück sich einmal aufdreht, wird es das irgendwann wieder machen. Also habe ich mir gedacht ich mache aus diesem Stück den Standfuß für mein Jausenbretter-Set.
Ich habe also das Jausenteller mit der Bandsäge mittig auseinander geschnitten und die Unterkanten auf der Abrichthobelmaschine gefügt, sodass sie wieder schön glatt waren. Anschließend habe ich dann ein Reststück zwischen die beiden Teile geschraubt. Im Vorfeld habe ich an den Stellen der Bohrungen an den Außenseiten mit einem 8 Millimeter Forstnerbohrer eine Vertiefung gebohrt. In einem späteren Arbeitsschritt habe ich dann in die Löcher kleine Holzdübel geleimt um die Schrauben zu verdecken.
In weiterer Folge habe ich die Jausenteller mittig an den Seiten des Standfußes ausgerichtet und mir die Position mit einem Bleistift markiert. Abschließend habe ich dann mit dem 8 Millimeter Forstnerbohrer jeweils pro Seite etwas unter der Markierung des Jausentellers ein Loch gebohrt. In diese Löcher habe ich dann glatte Holzdübeln eingesteckt und dienen dazu, dass das Jausenteller nicht links oder rechts aus dem Standfuß rollen kann.
Manche Kunden mögen die Jausenbrett natur belassen. Manch Andere wollen ein Ölfinish. Ich persönlich behandle meine Jausenbretter mit natürlichem Leinöl. Das schützt das Holz und bringt Hölzer mit besonders schöner Maserung zu Geltung.